Worauf man bei Funktionskleidung achten muss
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Kein Training ohne die passende Sportkleidung – denn nichts ist schlimmer, als schlechtsitzende, nassfeuchte oder unkomfortable Kleidung während einer schweißtreibenden Sporteinheit. Wie viel Einfluss die Kleidung auf das Training hat, zeigt die unfassbar große Auswahl an Trainingsbekleidung.
Wir zeigen euch, worauf ihr beim Kauf und Tragen von Funktionskleidung achten müsst, um für die unterschiedlichsten Sportarten, Wetterbedingungen und Jahreszeiten gerüstet zu sein.
1. Schnitt & Verarbeitung
Jede Sportart hat ihre speziellen Ansprüche: RadsportlerInnen und Runner wünschen sich möglichst enganliegende Funktionskleidung. Es sollte möglichst nichts am Körper schlackern oder im Wind flattern. Beim Wandern hingegen darf es ruhig etwas „luftiger“ sein. Je nach sportlicher Disziplin muss Sportbekleidung also die nötige Bewegungsfreiheit gewährleisten. Und auch die Verarbeitung sollte stimmen. Produkte mit speziellen Flachnähten oder sogenannten Bondings, bei denen die einzelnen Stoffenden miteinander verschweißt werden, sollten bevorzugt werden. Dann ist sichergestellt, dass es nirgends unangenehm drückt oder zwickt.
2. Material
Mindestens ebenso wichtig wie der richtige Schnitt, ist das Material der Sportkleidung. Je nach Wetter, Trainingsumständen und Sportart soll es wärmen oder kühlen, schützen und/oder komprimieren. Während Baumwolle in der Alltagsmode weitverbreitet ist, finden sich im Sportsegment kaum noch Baumwollprodukte. Der Grund: auch wenn sich Baumwolle auf der Haut gut anfühlt, die Schweißabsorptionsqualität von Baumwolle ist eher mau. Die Fasern saugen sich nämlich sehr schnell voll und kleben dann unangenehm nass, feucht und schwer auf der Haut.
Viele Hersteller setzen daher auf synthetische Fasern, wie etwa Mikrofasern und Polyester. Diese sind leicht und strapazierfähig, behalten ihre Form und knittern nicht. Des Weiteren spricht für Kunstfasern, dass sie Feuchtigkeit gut abtransportieren und schnell trocknen, wenn man geschwitzt hat. Atmungsaktive Funktionskleidung garantiert zudem eine optimale Feuchtigkeits- und Temperaturregulierung. Sie verhindert, dass der Körper beim Training weder überhitzt, noch auskühlt. Je nach Material können funktionelle Kleidungsstücke atmungsaktiv, isolierend, windabweisend oder winddicht sowie wasserabweisend oder wasserdicht sein. Besonders wichtig ist dies, wenn mit Regenschauern, Wind und unbeständigem Wetter zu rechnen ist.
3. Zwiebelprinzip
Wie funktioniert das Zwiebel- oder Schichtenprinzip? Das Zwiebelprinzip beschreibt die Kombination von mehreren Bekleidungsschichten, um ein optimales Körperklima zu erreichen und gegen wechselnde Temperaturen und Wetterbedingungen gewappnet zu sein. Kombiniert man z.B. verschiedene dünne Funktionskleidungsschichten miteinander, dann wird die Feuchtigkeit von der Haut weggeleitet und der Körper bleibt stets angenehm warm und trocken. Das Zwiebelprinzip ist daher ideal für Übergangszeiten wie Herbst oder Frühling. Denn das Beste am Zwiebel- oder Schichtenprinzip ist dessen Flexibilität: Steigen die Temperaturen, kann schnell eine Schicht abgelegt werden. Wird es kälter oder beginnt es zu regnen, kann man die Schicht einfach wieder anlegen. Das wichtigste dabei ist , die verschiedenen Funktionskleidungsschichten als ein Gesamtkonzept zu verstehen. Man sollte die unterschiedlichen Bekleidungsschichten hinsichtlich ihrer Funktion, also dem Feuchtigkeits- und Klimamanagement, daher gut aufeinander abzustimmen. Denn nur so können diese für ein ideales Körperklima sorgen.
Wir empfehlen daher das 3-Schichten-Prinzip:
Basisschicht oder Baselayer: Umfasst alle Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden, also z.B. Unterwäsche und Socken. Diese sollten aus feuchtigkeitsregulierenden Funktionsmaterialien (z.B. Polyester oder Polyamid) bestehen und atmungsaktiv, schnelltrocknend, temperaturregulierend sowie gegebenenfalls wärmeisolierend sein.
Isolationsschicht oder Midlayer: Die zweite Lage sorgt als Isolationsschicht für genügend Wärme und richtet sich daher sehr stark nach den jeweiligen Wetterbedingungen und klimatischen sowie sportlichen Anforderungen. Ob Pullover, Outdoor-Blusen und –Hemden, Westen oder leichte Jacken: es empfiehlt sich auch hier, auf Funktionsmaterialien zu setzen. Empfehlenswert sind vor allem Produkte aus Polyester, Fleece, Baumwolle oder Softshell. Bei der Kombination von mehreren Midlayer-Schichten ist es wichtig, auf die Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsaufnahme der Materialien zu achten. Generell sollten die Produkte wärmeisolierend, leicht, atmungsaktiv, elastisch, schnelltrocknend, windabweisend oder winddicht und wasserabweisend sein. Je nach Klima sollte man zu etwas dickeren Isolationsjacken greifen.
Wetterschutz-Lage oder Shelllayer: Die äußerste Lage ist für den Wetterschutz zuständig. Ob Regen, Schnee, Hagel oder Wind: Funktionale Wetterschutz- bzw. Regenjacken halten dank ihrer integrierten Membran Wind und Feuchtigkeit ab und gewährleisten dabei zugleich eine ausreichende Atmungsaktivität. Ob Regenjacke oder –poncho, Hardshell- oder Softshelljacke: Die wichtigsten Eigenschaften sind hier definitiv die Wind- und Wasserdichtheit sowie die Atmungsaktivität und eine ausreichende Strapazierfähigkeit.
Unser Fazit: Beim Kauf von Funktionskleidung gibt es einige Dinge zu bedenken. Wenn man jedoch ein paar wichtige Kaufkriterien beachtet und die einzelnen Kleidungsstücke geschickt miteinander kombiniert, dann trotzt man damit gekonnt allen Wetterlagen. Also keine Angst vor schlechtem Wetter – nur vor schlechter Kleidung!
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