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Ein Gedanke aus unserer Corporate Social Responsibility Abteilung

(c) Sympatex
Sympatex Ecology Loop

Während einige Unternehmen noch davon träumen, ihre eigenen recycelten Fasern aus ihrer eigenen Kleidung zu gewinnen, stellen andere bereits fest, dass selbst die bestorganisierten innerbetrieblichen Rücknahmesysteme nicht die erforderlichen Mengen erzeugen können, um Recyclinganlagen auf wirtschaftlich nachhaltige Weise zu füllen. Zum Teil auch, weil der Endverbraucher dies nicht in größerem Umfang unterstützen wird.

Auch Sympatex hat bereits Mitte der 90er Jahre im Rahmen des Ecolog-Projektes die Erfahrung gemacht, dass die vom Endverbraucher zurückgenommenen Kleidungsstücke bei weitem nicht für ein effizientes Recycling ausreichen.

Mehr als 25 Jahre später und um viele Erfahrungen, Projekte und Technologien reicher, ist das Ziel des Unternehmens immer noch dasselbe: den Kreislauf wieder zu schließen; wobei die kürzlich verabschiedete, bald rechtsverbindliche Ökodesign-Richtlinie für nachhaltige Produkte (ESPR) dieses Ziel endgültig untermauert.

Zwei Perspektiven sind von wesentlicher Bedeutung, und beide sind voneinander abhängig:

 

  1. Vorgelagerte Verwendung von recycelten Materialien und
  2. Nachgelagert die optimale Recycelbarkeit, d.h. Ökodesign-Anforderungen und Recycling-Infrastruktur.

Das Circularity-Team bei Sympatx

Die derzeit 11 Mitglieder des Circularity-Teams bei Sympatex arbeiten aktiv in allen vier Abteilungen, d.h. Bekleidung, Arbeitsbekleidung, Schuhe und technische Anwendungen, um die Lösungen an beiden Enden“ des Kreislaufs weiter zu optimieren.

Die Herausforderung, recycelte Materialien zu verwenden

Die Herausforderungen bei der Verwendung von recycelten Materialien sind im Grunde in allen Bereichen ähnlich. Während das Potenzial im Vergleich zum schrumpfenden PFE-Flaschenmarkt riesig ist, bleiben die Verfügbarkeit und Preisstabilität, die technische Leistung von mechanisch recycelten Garnen und die Rückverfolgbarkeit durch Zertifizierungsstandards entscheidend.

Für den Bereich Arbeitsschutz kommt erschwerend hinzu, dass in den Ausschreibungen die neuen Recyclinganforderungen oft noch nicht berücksichtigt werden.

Die Herausforderungen an die Recycelbarkeit von Produkten

Die Herausforderungen an die Recycelbarkeit müssen dagegen differenzierter betrachtet werden.

Ein Blick in die Bekleidungsbranche

In der Bekleidungsindustrie zum Beispiel ist das Recycling von Funktionstextilien keine Herausforderung mehr. Laminate auf PES-Basis können wie PET-Flaschen mechanisch recycelt werden. Was fehlt, ist die Infrastruktur für das Textilrecycling, um die Masse zu erreichen. Wie Glasflaschen oder Papier sollen Textilien in Zukunft durch einfaches Sammeln und Sortieren auf hohem Niveau recycelt werden können.

Zu diesem Zweck engagiert sich Sympatex im Accelerating Circularity Project Europe (ACPE) und nimmt derzeit an den Polyester Trials teil. Diese dienen dem Aufbau der europäischen Recycling-Infrastruktur und der Vernetzung aller Stufen der Wertschöpfungskette.

Ein Blick in die Arbeitssicherheit

Anders sieht es bei der Arbeitssicherheit aus. Es wäre fatal, Kleidungsstücke mit Behördenlabeln in den Second-Hand-Markt zu bringen. Mögliche getrennte Verwertungsströme für Behördenkleidung sind u.a. aufgrund gut kalkulierbarer Mengen und Homogenität denkbar. Erste umgesetzte Projekte im Rahmen des wear2wear-Projektes fanden z.B. in Frankreich (frivep) statt und dienten als Proof of Concept. In vielen anderen europäischen Ländern sind die neuen Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft leider noch nicht bei den öffentlichen Auftraggebern angekommen.

Ein Blick auf die Schuhindustrie

Im Schuhsektor ist die Wiederverwertbarkeit eine ebenso große Herausforderung wie wichtig, da der Gebrauchtmarkt für herkömmliche Schuhe auch in Zukunft gering bleiben dürfte. Schuhe werden aus vielen verschiedenen Komponenten und Materialien hergestellt. Sympatex hält bei seinem Angebot an der Monomaterialstrategie fest. Mit dem ständigen Blick auf die technische Leistungsfähigkeit und damit auf die Langlebigkeit werden die Materialien der Sympatex-Schuhlaminate im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte, wie z.B. dem Produktklon-Projekt des Partnership for Sustainable Textiles oder der neuen UTMOSPHERIC®-Technologie, weiterentwickelt, um sie ökonomisch und ökologisch nachhaltig für das Recycling zu machen.

Und weil man Herausforderungen liebt, nimmt Sympatex im Rahmen des Arbeitskreises ACPE Footwear den gesamten Schuh unter die Lupe und ist bereit, zeitnah Lösungen zu präsentieren.

Wie immer lautet das Credo: Re>close the loop. Gemeinsam.

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