Der Wasserfußabdruck der Textilindustrie

Wie können wir Wasser sparen?

Detail of a laboratory with test tubes, pipette and glass flask

Wasser ist kostbar, das weiß fast jeder. Gleichzeitig ist die Textilindustrie einer der Wirtschaftszweige mit den weltweit größten Auswirkungen auf Wasserverbrauch und Wasserqualität.

Sympatex sieht sich als wichtiger Akteur in dieser Thematik. Als Anbieter von nachhaltigen Funktionstextilien liegt es in unserer Kompetenz, die Umweltdaten unserer Membranen und Textilien zu ermitteln, wassersparende Färberverfahren einzusetzen und durch Nutzung der neuesten, wissenschaftlichen Studien und Projektinitiative Textilien so zu modifizieren, dass sie möglichst wenige bis keine Spuren hinterlassen.

Dieser Blogbeitrag soll dir einen Einblick geben, wie bedeutsam das Thema Wasser in der Outdoor- und Textilbranche ist und was wir und jede andere Marke tun kann und muss, um diese wertvolle Ressource richtig einzusetzen.

Wie viel Wasser steckt in deiner Jacke?

Wer denkt schon daran, dass in jeder Regenjacke auch Wasser steckt? Gemeint ist damit virtuelles Wasser. Also jene Menge Wasser, die bei der Produktion der Garne, Membran, Laminate und dem fertigen Endprodukt benötigt wird. Die Gesamtheit des für ein Produkt eingesetzte Menge an Wasser nennt sich Wasserfußabdruck.

Insbesondere die Textilindustrie hat einen immens hohen Wasserverbrauch und ist für massive Wasserverschmutzungen weltweit verantwortlich.

Schätzungen zufolge verbrauchte die Textil- und Bekleidungsindustrie im Jahr 2015 weltweit 79 Milliarden Kubikmeter Wasser. Bis 2030 wird sich der Verbrauch voraussichtlich um 50% erhöhen. (Global Fashion Agenda & The Boston Consulting Group, Pulse of the Fashion Industry, 2017).

Wir müssen Wasser sparen

Da Wasser in vielen Ländern knapp ist und ein kostbares Gut, gilt es den Wasserfußabdruck zu verringern. Das ist nichts Neues. Die Thematik erfährt mit Plastikmüll verschmutzten Urlaubsstränden, ausbleibenden Regenfällen, Waldbränden in ganz Europa und Wasserrationierungen in zahlreichen Großstädten jedoch eine neue Dimension. Wegschauen ist nicht mehr möglich, das Thema Wasser ist direkt vor unserer Haustür angekommen.

Standards in der Textil – und Outdoorindustrie

In den letzten 15 Jahren hat sich dazu bereits vieles in der Textilindustrie getan. Verschiedene Bewegungen wie Bluesign und die ZDHC (Roadmap to Zero) haben ebenso wie die Detox-Kampagne von Greenpeace Licht in die schmutzigen Abwässer hinter den Textilfabriken gebracht.

Das Microfiber Consortium (TMC) und weitere Initiativen widmen sich seit geraumer Zeit den Textilfaserverschmutzungen. Doch je mehr Informationen dazu bekannt werden, desto herausfordernder scheinen die Lösungsansätze.

Wie also lassen sich die Wasserverbräuche und Mikrofaserausträge schon heute drastisch reduzieren? Welche Maßnahmen können per sofort ergriffen werden, welche benötigen neue Technologien oder eine andere Art der Zusammenarbeit?

Lösungsansätze bei Sympatex für einen geringeren Wasserverbrauch

Sympatex sieht sich als wichtiger Akteur in dieser Thematik. Als Anbieter von nachhaltigen Funktionstextilien liegt es in unserer Kompetenz, die Umweltdaten unserer Membranen und Textilien zu ermitteln, wassersparende Färberverfahren einzusetzen und durch neueste Studien und Projektmitarbeiten Textilien so zu modifizieren, dass sie möglichst wenige bis keine Spuren hinterlassen.

Wasserreduktion

Erstmalig im Jahr 2017 hat Sympatex den Wasserverbrauch für das gesamte Produktportfolio errechnet. Über Emissionswerte in Datenbanken wurde schnell ersichtlich, dass die Sympatex-Membran gegenüber anderen Membranmaterialien sehr niedrige Wasserverbräuche erzielt und auch die eingesetzten synthetischen Fasern weitaus weniger Wasser in ihrer Herstellung benötigen als zellulosische Fasern wie klassische Baumwolle.

Neben den verwendeten Materialarten gibt es zudem in der Herstellung und Veredelung textiler Flächen diverse Stellschrauben, um große Wassereinsparungen vorzunehmen. Sympatex verfolgt dabei verschiedene Ansätze, wie den Einsatz spinndüsengefärbter und ungefärbter Textilien sowie die Verwendung recycelter Materialien.

Ebenso geht Sympatex ab November 2022 mit ungefärbten Laminaten an den Markt. Dabei werden durchschnittlich 19 % Wasser gegenüber herkömmlich gefärbten Materialien eingespart. Auch die spinndüsengefärbten Textilien erzielen ähnlich gute Einsparpotenziale.

Die Verwendung recycelter Materialien erlaubt eine Einsparung von bis zu 17%.

Sortenreinheit macht den Unterschied

Wasser lässt sich auch durch den Einsatz sortenreiner, recycelter Laminate einsparen. Laminiert man die Sympatex Polyester-Membran mit recycelten Polyester Ober- und Futterstoffen entstehen sortenreine Laminate. Das hat gleich zwei Vorteile: erstens können die Laminate am Ende ihres Produktlebenszyklus ohne Probleme wieder dem geschlossenen Textilkreislauf zugeführt werden, zweitens benötigt recyceltes Polyester bei der Produktion wesentlich weniger Wasser als neue, rohöl-basierte Polyestermaterialien. Konkret: Vergleicht man die Herstellung von 1 kg recycelten Fasern mit 1 kg erdölbasierten Polyester-Fasern ist die Wassereinsparung mit rund 90 Prozent hervorragend – statt 60 Liter Wasser werden auf 1 kg Fasern nur 3 Liter benötigt.

Re>Closing the loop.Together.

Je mehr wir uns als Branche, sprich Marken, Hersteller und Händler, miteinander verbinden und gemeinsam an der Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Produkte arbeiten, desto schneller können wir den benötigten Wandel vorantreiben.

So schreiten wir weiter unserem Ziel entgegen, möglichst keine Spuren zu hinterlassen.

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